Autor: Gunnar (Seite 1 von 3)

Nach dem Sturzregen ist vor der Hitzewelle

Diese Woche soll es wieder so richtig heiß werden. Wir bangen ein bisschen um den Salat, der uns ja letztes Jahr so schnell in Saat geschossen ist, nachdem es heiß war nach dem Regen. Aber wir freuen uns total auf das Gemüse aus dem Gewächshaus. Die ersten Tomaten und Gurken zeigen sich.

Auch die anderen Beete nehmen Form an. Die Bewässerung liegt jetzt komplett und zwischen den Beeten haben wir Folien ausgelegt, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Draußen am Tunnel entsteht ein Schüttgutlager komplett aus Restmaterial für Kompost. Momentan ist es zweckentfremdet für Hackschnitzel. Die nutzen wir für die Einfassung des Folientunnels und um die Laufwege einzuebnen.

Hitzewelle und Sturzregen

Dem Wind der Wilstermarsch standzuhalten, hat unser Gewächshaus auf jeden Fall gemeistert. Direkt nach dem Foto mit der wehenden Jacke, habe ich mich umgedreht und sah die Regenwand auf mich zukommen (immerhin kann man das im flachen Land auch gut sehen). Um mich in den Tunnel zu retten war es zu spät, die Jacke konnte ich gerade noch überwerfen und dann war ich von der Hüfte an abwärts schon so nass als ob ich im Wasser gestanden hätte…

Genau wegen solchem Regen, war das Anlegen eines kleinen Entwässerungsgrabens notwendig. Auf dem ersten Bild vor dem besagten Sturzregen, auf dem zweiten danach. Das Wasser fließt ansonsten die Folie herunter und in den Tunnel.

Dort hat sich auch einiges getan. Da der Marschboden, der bei Nässe ans Wattenmeer erinnert, bei Trockenheit hart wie Beton wird, war das Aufbrechen und Hacken bei ungemütlichen 30-40 Grad ein ziemlicher Kraftakt. Die Gurken freut es aber sehr ins Beet zu dürfen.

Foliengewächshaus endlich im Einsatz

Sobald der Folientunnel nutzbar war, haben wir die ersten beiden Beete angelegt und sofort bepflanzt. Die Tomaten- und Paprikapflanzen haben schon viel zu lange darauf gewartet und sind seit dem Beitragsfoto bis heute schon fast um das Doppelte gewachsen.

Für die insgesamt 40m Beet, die im Tunnel Platz finden, haben wir ein günstiges 50m „Testpaket“ zur Tröpfenbewässerung gekauft. Das funktioniert super auch in Verbindung mit der Akkupumpe am IBC-Fass.

Unsere Ernteanteile sind leider sehr von dem trockenen Frühjahr und der Schneckeninvasion nach den ersten Regenfällen geprägt. Den Satz Kohlrabi haben wir zwangsweise abgeerntet, weil die Pflanzen auf einmal so schnell gewachsen sind, dass sie aufplatzen und das hat gefühlt alle Schnecken der ganzen Wilstermarsch angelockt…

Den Schnittlauch haben wir einmal radikal zurückgeschnitten, damit wir in ein paar Wochen wieder davon ernten können. Die Blüten haben wir vorher abgezupft und der Saat wegen im Beet verteilt.

nicht viel Neues letzte Woche

Die meiste Zeit im Marschparadies letzte Woche, floss in den Folientunnelbau. Das Bild vom aktuellsten Stand, habe ich leider vergessen zu machen. Für die Arbeitsschritte, die man nicht allein oder zu zweit bewältigen kann, hatten wir großartige Hilfe. In den nächsten Tagen bekommt der Tunnel noch seinen Feinschliff und natürlich Beete mit allem was dazu gehört.

der Regen bringt ordentlich Wachstum

Das Frühjahr ist sehr trocken und wir mussten schon viel gießen. Jetzt hat es endlich geregnet und man kann dem Gemüse wortwörtlich beim Wachsen zusehen. Die Lauchzwiebeln sind jeden Tag einen Zentimeter höher und die ersten Kohlrabis werden auch runder.

Unser erster Ernteanteil war auf jeden Fall auch ein Erfolg. Von jetzt an wird der Korb erstmal nur noch voller. Auch auf der Folientunnelbaustelle geht es weiter. Die Erdanker sind gesetzt und die ersten Bögen vormontiert.

temporäres Marschgebirge

Diese Woche werden wir die erste offizielle Erntewoche haben. Am Saisonanfang ist die Kiste noch nicht so richtig voll, aber das wird sich bald ändern.

Unser Hauptaugenmerk liegt nun auf dem Bau des Folientunnels. Mit der Kreiselegge hat unser Lieblingslandwirt und viel Arbeit abgenommen und die Fläche hat, so lange wir sie bewirtschaften werden, ein letztes mal eine große Maschine gesehen. Die Gras- und andere Pflanzenreste habe ich weitestgehend entfernt und im nächsten Schritt muss ich die Fläche noch etwas einebnen.

Für Marschverhältnisse geht das schon als Gebirge durch, der gesamte Haufen ist schätzungsweise der 12. höchste Berg in der Gegend.

Saisonabschlussbeitrag vergessen… hier kommt der Saisonauftakt

Im letzten Jahr habe ich es versäumt zum Abschluss der Saison nochmal zu schreiben und auch in diesem ist schon eine Menge passiert. Seit März stehen wieder Anzuchtplatten in unseren Gewächshäusern.

Die wichtigsten Meilensteine für uns waren die Gründung einer GbR und der Antrag zu einer Steuernummer als Landwirtschaftlicher Betrieb. Das Marschparadies heißt jetzt offiziell „Marktgärtnerei Marschparadies Frederike und Gunnar Falk GbR“. Die Website wird in Kürze angepasst. Unsere Steuernummer haben wir heute ganz frisch telefonisch bekommen.

Unsere größte Investition war in diesem Jahr unser erster Folientunnel. Leider haben wir es nicht geschafft ihn schon aufzubauen, was aber in Kürze passiert. Die Tomaten und Co. in der Anzucht warten schon darauf. Darin werden vier neue Beete in 10m Länge Platz finden. Hier ein kleines „Vorher Bild“:

Aufgrund der Verzögerung werden wir es leider nicht schaffen die angestrebten 25 Erntewochen zu erreichen. Wir freuen uns trotzdem auf 22 Wochen Gemüse und werden schon diese Woche zum Auftakt mindestens Radieschen, Rukola und Schnittlauch herausgeben können. Die Vorfreude auf unsere erste „richtige“ Saison steigt mit jedem Tag.

Beikraut, der Endboss…

… und die Sommerferien aus Sicht der Eltern sind scheinbar ewig. Das beschreibt ganz gut die letzten Wochen seit dem letzten Beitrag hier. Einiges ist passiert im Marschparadies. Wir haben weiter Prozesse verbessert, zum Beispiel durch „vorbohren“ der Pflanzlöcher und an dem zweiten Bohnengerüst. Um der Schneckenplage entgegenzuwirken, haben wir Weinbergschnecken ausgesiedelt. Deren Leibspeise ist das Gelege von anderen Schnecken.

Wir haben auch jede Menge geerntet. Das machen wir jetzt immer zu zweit!

Unsere Lieblingskulturen waren für uns dabei die Bohnen und Zucchini. Aber um nicht nur die Schokoladenseiten zu zeigen, hier einmal in Saat geschossener Salat.

Gerade im Hochsommer hätten wir gern mehr und konsequenter Salat geerntet, doch wenn man in einer Woche noch dachte: „Nächste Woche gibt es frischen Salat, sogar eine Woche früher als geplant“, war eben dieser Salat schon in Saat und nicht mehr genießbar. Die Petersilie dagegen scheint das Wetter zu lieben. Allein vom ersten Satz haben wir mehr als das doppelte geerntet.

Wir machen uns auch schon Gedanken und schmieden erste Pläne für das nächste Jahr. Aber davon mehr, wenn es konkreter wird.

Herausfordernde Temperaturen

Was für wunderbare Karotten! Die ersten sind jetzt erntereif. „Dank euch weiß ich wieder wie Karotten eigentlich schmecken sollten. Wie soll ich jetzt wieder zu Supermarktkarotten zurück?“ Wir waren kurz davor den Satz aufzugeben, da das Sägerät nicht so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben. Weil wir das Beet nicht anderweitig nutzen konnten, haben wir es so stehen lassen und das war eine sehr gute Entscheidung. Das Blattgrün überdeckt das Beet, verhindert so das Wachstum des Beikrauts und das Verdunsten der Feuchtigkeit im Boden.

Die starken Temperaturwechsel stellen uns vor große Herausforderungen. Vor allem in Bezug auf den Frust, der vor allem beim Brokkoli entstanden ist. Am Freitag haben wir beschlossen zu ernten, da der Satz so toll aussah und am darauf folgenden Mittwoch waren die Pflanzen in Blüte geschossen… Die Schnecken, auch auf der Flucht vor der Hitze, haben einen Weg unter die Abdeckung gefunden und ihr Übriges getan. Somit hatten wir nicht einmal ein Viertel des Ertrages. Fünf Tage reichen dafür, auch wenn die Pflanzen schon elf Wochen lang auf dem Beet standen.

Nach wie vor überwiegt die Freude an der guten Ernte und der Schönheit der Natur. Das Schilf neben dem Feld bietet inzwischen sehr guten Schutz vor dem Wind und auch wenn die Paletten vor den Eingängen noch ein Provisorium sind, halten sie auch ausgebrochene Kühe auf.

Der Sommer ist erstmal vorbei

Nachdem es anfangs viel zu kalt war, dann so heiß dass die Pflanzen alle unbedingt blühen wollten, ist es jetzt wieder zu frisch…. Ja genau so beschwert sich der (Mikro-)Landwirt. Aber Spaß beiseite: diese Saison ist tatsächlich sehr herausfordernd und damit perfekt um Erfahrungen mit schwierigen Bedingungen zu sammeln. Außerdem gibt es immer eine positive Sichtweise. Zum Beispiel spare ich sehr viel Zeit, da ich nicht wässern muss. Im Gegensatz zu Kollegen aus dem Süden (aus unserer Perspektive), habe ich die Entwässerung schon im Frühjahr angelegt und damit wenig Probleme. Mairübchen und Bete habe ich ohne Grün geerntet, wegen der Blattläuse. Dagegen wachsen Gott sei Dank Brennnesseln überall, aus denen ich einen Sud angesetzt habe, um ihn auf befallene Pflanzen zu sprühen.

Endlich sind auch die letzten Beete angelegt. Immer wieder kommen Dinge dazwischen, die eben das verzögert haben. Zuletzt hat tatsächlich ein Reh den Weg in den Garten gefunden. Es hat nur übernachtet und nicht gefrühstückt, aber auf dem Weg nach Draußen ein Stück Zaun beschädigt. Also habe ich den Zaun dort, wo das Potential besteht erhöht. Es ist besser wenn Rehe in Zukunft gar nicht erst hinein kommen. Auf ein 10m Beet verzichten wir ganz. Es ist nicht verplant und der Weg würde zu schmal werden.

Zum Testen haben wir je eine Knoblauchknolle und eine Karotte gezogen. Die Ernte wird vermutlich in Kalenderwoche 26 beginnen. Sieht nicht nur schon super aus, sondern schmeckt auch unglaublich gut!

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